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Moderne Kunst (20. Jahrhundert)

Begriff

Der Ausdruck Moderne Kunst bezeichnet die avantgardistische Kunst des 20. Jahrhunderts. In fachsprachlicher Terminologie ist zumeist von »Kunst der Moderne« die Rede, um den Ausdruck klarer von dem der »Zeitgenössischen Kunst« abzuheben. Die unter jener Kunstepoche akkumulierten Strömungen und Stile stellen einen klaren Bruch mit den seit der Renaissance geltenden Maßstäben dar, die noch die Kunst des 19. Jahrhunderts prägten. Die als überholt empfundenen künstlerischen Prinzipien jenen Jahrhunderts bilden die Ausgangsebene für die Herausbildung einer neuen, eben modernen Kunstauffassung. Die ästhetische Revolutionierung der Kunst ließ ein breites Spektrum an Bewegungen wie etwa die des Expressionismus, des Kubismus, des Konstruktivismus sowie des Surrealismus entstehen.

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Was gilt als »modern«?

Nicht jedes Werk, das im Zeitalter der Moderne hervorgebracht wurde, gehört zur Modernen Kunst. Die Frage nach den Kriterien oder Merkmalen dessen, was als modern gilt, ist nicht eindeutig zu beantworten. Es gibt kein allgemein verbindlichen Anhaltspunkt, an dem sich die Moderne Kunst orientiert. Als grundlegende Tendenz aber anzuerkennen ist, dass sich das künstlerische Schaffen und das, was daraus entsteht, nicht mehr auf eine außerkünstlerische Realität beziehen muss.

Entstehung

Die Ursprünge der Modernen Kunst liegen in der Malerei französischer Künstler des 19. Jahrhunderts. Sie legten das Hauptaugenmerk zwar immer noch, aber nicht mehr vornehmlich auf illusionistische Bildkonzeptionen, sondern widmeten sich vor allem formalen Aspekten, d.h. der künstlerischen Umsetzung. Impressionistische Maler wie Camille Pissarro, Claude Monet, oder Pierre August Renoir konzentrierten sich mehr auf die Wiedergabe von Lichtwirkungen als an der getreuen Wirklichkeitsabbildung. Die Modelle der Impressionisten wurden später durch andere Künstler weitergeführt. So beeinflusste etwa die ausdrucksstarke Verzerrung in Linienführung und Farbgebung in den Werken von Vincent van Gogh, einem der bedeutendsten Anreger der Moderne, den deutschen Expressionismus. Einer der wichtigsten Wegbereiter der modernen Malerei war Paul Cezanne, der sich in seinen Werken über den bisher reinen Abbildcharakter der Kunst hinausgeschwungen hat. Ähnlich agierte auch Pablo Picasso in seinen kubistischen Landschaften und Still-Leben.

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Ausdehnung des Kunstbegriffs

Neben den traditionellen Gattungen wie Malerei, Bildhauerei und Graphik, die maßgeblich von der Moderne geprägt und erweitert wurde, tangiert die avantgardistische Kunst des 20. Jahrhunderts auch sämtliche außerkünstlerische Bereiche. Des Weiteren hat sie eine Fülle neuer Techniken, Medien und Darstellungsformen in die Kunst einbezogen, so etwa Collagen, Assemblagen, Fotografie, Film und Video. Darüber hinaus verbindet sich die Moderne Kunst mit der Architektur. Besonders mannigfaltig sind die Beziehungen der Moderne zur Musik.

Malerei

Erst um die Jahrhundertwende fanden die Werke der ersten modernen Maler Beachtung. Hier kam insbesondere der jüngeren Künstlergeneration Bewunderung zu, deren Anliegen darin bestand, die Qualität von Linien, Farben und Bildflächen stärker als bislang zu akzentuieren. Namhafte Künstler waren Henri Matisse, André Derain, Maurice de Vlaminck sowie George Braque. Der Fauvismus, eine Richtung der französischen Malerei, wirkte zu Beginn des 20. Jahrhunderts und revolutionierte das Farbkonzept der Modernen Kunst in entscheidendem Maße.

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Bildhauerei

Neben den Malern der Moderne fanden auch die modernen Bildhauer sukzessive zur Abstraktion. Constantin Brancusi etwa reduzierte seine Figuren und abstrahierte sie auf diese Weise vom abgebildeten Gegenstand. Henry Moore legte den Akzent auf die Schönheit des Materials und entwarf elegante Plastiken, die er nach architektonischen oder aber rhythmischen Gesichtspunkten anordnete.

Moderne Architektur

Die moderne Architektur bildete die Gegenbewegung zum Historismus des 19. Jahrhunderts. Auf Kosten der traditionellen Formgebungen waren die modernen Architekten um neue Ausdrucksformen und innovativer bautechnische Möglichkeiten bemüht, die der in ständigem Wandel begriffenen Lebenswelt gerecht werden sollten. Neue Baumaterialien wie Beton, Eisen, Stahl und Glas ermöglichten Bauvorhaben in bis dato unbekannten Dimensionen. Frank Lloyd Wright, der heute als einer der bedeutendsten und innovativsten Gebäudedesigner des 20. Jahrhunderts gilt, war wegweisend auf dem Gebiet der modernen Architektur.

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